Verantwortungsvolle Zucht von Australian Shepherds bedeutet Hingabe und Leidenschaft für diese Rasse sowie das Pflichtgefühl, dem Rassestandard gerecht zu werden und größten Wert auf Gesundheit zu legen!

Wenn Sie auf der Suche nach einem Aussie sind, sollten Sie sich einen Welpen niemals aus dem ersten Impuls heraus kaufen, denn schließlich sind alle Welpen niedlich und süß!

Die endgültige Entscheidung für IHREN Aussie-Welpen sollte erst nach gründlicher Überlegung erfolgen, wenn Sie sich fundiert über die Rasse und ihre Eigenschaften und Ansprüche informiert und Sie einen Züchter gefunden haben, dem Sie vertrauen!


Woran erkennen Sie einen “guten” Züchter?

Die Beantwortung dieser Frage ist leider nicht einfach, wenn gar unmöglich! Jeder hat andere Vorstellungen von Zucht und Hundehaltung und leider können Ihnen auch kein Zuchtverband oder irgendwelche Zertifikate eine Garantie geben, dass es sich bei einem bestimmten Züchter auch um jemanden handelt, der die Zucht gewissenhaft und verantwortungsbewusst und keine Welpenproduktionsstätte betreibt.
In jedem Zuchtverband gibt es gute, vertrauenswürdige Züchter ebenso wie schwarze Schafe, die es ausnutzen, dass es entweder keine Zuchtvorgaben gibt oder vorhandene gekonnt umgehen.

Seien Sie skeptisch bei der Auswahl des Züchters, von dem Sie ihr zukünftiges Familienmitglied erwerben möchten! Scheuen Sie sich nicht, Ihrem Züchter Fragen zu stellen. Gesunder Menschenverstand und umfangreiche Information sind sicherlich Ihre besten Ratgeber!

Unterstützen Sie bitte keine sogenannten Puppy Mills (Vermehrer, Welpenproduktionsstätten)! Denn zu jedem “schlechten” Züchter gehören auch schlechte Welpenkäufer!


Nachfolgend möchte ich Ihnen jedoch als Hilfestellung einige Richtlinien für die Auswahl Ihres Züchters nennen, die ich persönlich als sehr wichtig erachte. Dabei reicht es nicht, dass ein Züchter EINEN dieser Punkte erfüllt, sondern ALLE !

  • Werbung:
    Ein guter Züchter inseriert niemals in Tageszeitungen o.ä. sondern evtl. in Fachzeitschriften oder über seine eigene Website, da er keine Spontankäufer ansprechen möchte sondern nur solche Menschen, die sich gründlich informieren und nicht auf der Suche nach einem “Schnäppchen” sind.
     
  • Kontakt zu anderen Züchtern:
    Ein guter Züchter sollte es nicht nötig haben, andere Züchter schlecht zu machen. Er sollte Kontakt zu Züchterkollegen haben, bei denen er Rat, Hilfe und Informationen erhält und mit denen er sich austauschen kann
     
  • Zuchtverband:
    Seriöse Aussie-Züchter züchten unter einem DER führenden Zuchtverbände für Australian Shepherds:
    CASD = Club für Australian Shepherds Deutschland
          (einziger FCI/VDH angeschlossener Australian Shepherd Zuchtverband Deutschlands)
    ASCD = Australian Shepherd Club Deutschland (ASCA angeschlossenen)
    ASCA = Australian Shepherd Club of America
  • Der Züchter hält sich an die jeweiligen Zuchtrichtlinien und die Welpen erhalten Registrierungen/Papiere vom jeweiligen Zuchtverband (FCI/VDH oder ASCA).

    Weitere Infos sowie eine Übersicht und Erklärungen zu den unterschiedl. Vereinen & Verbänden finden Sie unter:
    Rassezucht-Vereine für Australian Shepherds

  • Abstammungs-Nachweis:
    Um die Abstammung eines Aussies zu verifizieren, können ASCA Züchter am DNA-Zertifizierungsprogramm teilnehmen.
     
  • Wurfplanung:
    Der verantwortungsvolle Züchter widmet sein Wissen der Verbesserung der Rasse und plant seine Anpaarungen sehr genau und gewissenhaft. Dabei geht es nicht nur darum, dass die Hunde schön sind, sondern sich vor allem in Körperbau, Charakter und Blutlinien möglichst optimal ergänzen. Aufgrund des ohnehin kleinen Gen-Pools der Rasse sollten mehrmalige Wurfwiederholungen vermieden werden.
     
  • Pedigree:
    Die Elterntiere haben Pedigrees (Ahnentafel) aus ausgesuchten Zuchtlinien, die zueinander passen und vorhandene Risiken minimieren. Die Vorfahren der Welpen lassen sich ebenfalls anhand des Pedigrees bis zur 5. Generationen zurück verfolgen.
    Dieser Punkt ist allerdings für Laien ohne Hintergrundwissen schlecht oder gar nicht zu überprüfen.
     
  • Aufenthaltsort:
    Die Hunde leben NICHT ausschließlich im Zwinger/Keller/Außengehege sondern beim Züchter im Haus und sind ein Teil der Familie.
     
  • Mensch-Hund-Beziehung:
    Keiner der Hunde zeigt Zurückhaltung oder gar Angst oder Aggressivität gegenüber einem der Familienmitglieder des Züchters.
     
  • Beschäftigung:
    Die Aussies des Züchters erhalten gemäß ihrer Rasseveranlagung ausreichend körperliche UND geistige Beschäftigung und Auslastung, wovon sich der Welpenkäufer bei einem Besuch überzeugen kann. Ihre Beschäftigung sollte sich nicht auf das Dasein als Zuchthunde und auf Spaziergänge beschränken. Bei einer größeren Anzahl von Hunden stellt sich die Frage, ob der Züchter in der Lage ist, jedem einzelnen Hund die rassespezifische und individuelle Beschäftigung zu bieten, die er braucht.
     
  • Ehrliche Auskunft über die Rasse:
    Der Australian Shepherd Züchter beantwortet Ihre Fragen und erklärt Ihnen neben den vielen Vorzügen der Rasse auch ganz offen die Problematiken. Seien Sie also vorsichtig, wenn Ihnen jemand nur erzählt, wie toll Aussies doch sind oder dass der Aussie der ideale, nicht jagende, kinderliebe, leicht erziehbare Familienhund ist!
     
  • Welpenkauf:
    Der Züchter verkauft keinen Hund, wenn er das Gefühl hat, dass der Welpe oder die Rasse an sich zu dem Interessenten nicht passt. Sagt ihnen ein Züchter also einen Welpen zu, ohne Sie persönlich kennen gelernt und ihnen einige Fragen gestellt zu haben, oder drängt er Sie gar zu einem Kauf, da der Welpe ansonsten evtl anderweitig verkauft werden könnte, ist dies sicher keine seriöse Vorgehensweise!
     
  • Auskünfte über die Hunde:
    Der Züchter kennt seine Hunde sehr genau und kann Ihnen detaillierte Angaben zu Charakter und Verhalten jedes einzelnen Tieres geben, sei es zu guten und weniger guten Eigenschaften oder zum Verhalten in Erziehung, Sport oder innerhalb der Familie sowie gegenüber Menschen, Hunden und anderen Tieren.
     
  • Zuchtvoraussetzung/Gesundheit:
    Zur Zucht werden nur gesunde und charakterlich einwandfreie Hunde eingesetzt. Alle Zuchttiere sind von anerkannten Fachärzten untersucht: die Hüfte bei den Aussies durch VDH-Auswerter Dr. Wurster oder ASCD-Auswerter Dr. Witteborg, für die Augen ein anerkannter Ophtalmologe des DOK!!!
    Ein Zuchttier sollte HD A oder HD B und frei von erblichen Augenkrankheiten sein. Die gesundheitliche Eignung kann durch entsprechende Dokumente belegt werden.
     
  • Alter der Zuchthunde:
    Ein gewissenhafter Züchter legt großen Wert darauf, dass eine Hündin nicht gedeckt wird, bevor sie mindestens 2 Jahre alt ist, und dann nur maximal einmal pro Jahr (im Abstand von mindestens 12 Monaten). Deckrüden sollten erst ab einem Alter von mindestens 18 Monaten zur Zucht eingesetzt werden. Das Höchstalter bei Zuchthündinnen sollte das 8. Lebensjahr nicht überschreiten.
     
  • “Ausgediente” Zuchthunde:
    Für mich steht es außer Frage, dass die alten Zuchthunde, die ihren “Dienst” getan haben und aus der Zucht gehen, auch weiterhin als Familienmitglied ihren Lebensabend beim Züchter verbringen dürfen und nicht abgeschoben werden, weil man sie nicht mehr gebrauchen kann.
     
  • Würfe:
    Ein verantwortungsvoller Züchter hat nur 1 bis max. 4 Würfe im Jahr und möglichst nicht zwei Würfe zur gleichen Zeit, da sowohl die Betreuung, Pflege und Sozialisierung der Welpen als auch die individuelle Betreuung der Welpenkäufer viel Zeit in Anspruch nimmt.
     
  • Dokumente:
    Der Züchter kann Gesundheits-Zeugnisse (z.B. DOK-Untersuchungsergebnisse der Augen), Ahnentafel sowie eventuelle Urkunden zu Erfolgen in Show oder Sport vorlegen. Bedenken Sie jedoch, dass Erfolge auf Ausstellungen oder Turnieren noch lange keinen guten Zuchthund ausmachen.
     
  • Fütterung:
    Alle Hunde des Züchters werden genau wie die säugende Mutter und ihre Welpen nur mit qualitativ hochwertigem Futter versorgt
    Auch das ist leider ein kritischer Punkt, da in diesem Bereich die Meinungen doch weit auseinander gehen.
    Jedoch sollten alle Hunde des Züchters einen gut genährten, gepflegten und agilen Eindruck machen.
     
  • Welpenaufzucht:
    Die Welpen wachsen in einem belebten Teil des Hauses (nicht in Zwinger, Keller oder Garage!) mit alltäglichen Geräuschen und Gegenständen auf, haben viel Kontakt zu Menschen und werden liebevoll geprägt und auf ihr späteres Leben vorbereitet.
    Ein Freilauf mit verschiedenen Untergründen und unterschiedlichsten Präge-Spielzeugen sollte vorhanden sein.
     
  • Verhalten der Welpen:
    Die Welpen machen einen aufgeweckten und gesunden Eindruck und zeigen Menschen gegenüber keine Scheu.
     
  • Zustand von Welpen & Hündin:
    Mutterhündin und Welpen sind sauber, kräftig und lebhaft.
     
  • Gesundheit der Welpen:
    Die Welpen werden regelmäßig entwurmt und mit den entsprechenden Impfungen sowie der Augenuntersuchung durch einen anerkannten Ophtalmologen abgegeben (Nachweise erhalten Sie vom Züchter).
     
  • Kennzeichnung:
    Zur Identifikation werden die Welpen vom Züchter gechippt oder tätowiert abgegeben
     
  • Abgabe der Welpen:
    Die Welpen werden frühestens ab der vollendeten 8. Lebenswoche abgegeben!
    Als Welpenkäufer erhalten Sie:
    • Kaufvertrag
    • Impfausweis
    • Identifikations-Nr. des Microchips oder der Tätowierung
    • augenärztliches Untersuchungsprotokoll (anerkannter Ophtalmologe des DOK)
    • Registrierungszertifikat des Zuchtverbandes (CASD/FCI/VDH oder ASCA)
    • gegebenenfalls Abnahmeprotokoll des Zuchtwartes
    • Welpenmappe mit wichtigen Informationen zu Aufzucht und Fütterung
       
  • Auswahl des Welpen:
    Verantwortungsvollen Züchtern ist es wichtig, für Sie und Ihre Lebensumstände den passenden Hund auszuwählen. Ausschlaggebende Kriterien sollten dabei Charakter, Temperament und evtl. Geschlecht sein. Farbe und Zeichnung sollten nur eine beiläufige Rolle spielen. Der Züchter sollte Sie also beraten, welcher Welpe am ehesten zu Ihnen passt.
    Bei Welpen bis zu zwei Wochen kann seitens des Züchters keine Aussage über den Charakter getroffen werden. Seien Sie also vorsichtig, wenn der Züchter Ihnen anbietet, sich in diesem Alter bereits für einen Welpen zu entscheiden.
    Bei einem seriösen Züchter bekommen Sie auf keinen Fall nur einen einzigen Welpen gezeigt, und auch die Mutterhündin muss anwesend sein.
     
  • Beratung:
    Der Züchter nimmt sich ausreichend Zeit für Sie bei einem persönlichen Besuch, um Ihnen all Ihre Fragen zu beantworten und Sie ausgiebig zu informieren.
     
  • Kontakt:
    Der Züchter steht den Welpenkäufern vor wie auch nach dem Kauf mit seinem Rat zur Seite und möchte über die Entwicklung seiner Nachzucht informiert werden.
     
  • Bei auftretenden Problemen:
    Sollte der Welpenkäufer aus irgendeinem Grund den Hund nicht behalten können, nimmt ihn der Züchter jederzeit zurück oder kümmert sich um die Vermittlung.
     
  • Sympathie & Vertrauen:
    Der Züchter sowie seine Hunde sollten Ihnen unbedingt sympathisch und vertrauenswürdig sein. So kann also vielleicht auch der beste Züchter nicht der richtige für Sie sein, wenn die “Chemie” nicht stimmt!

Machen Sie beim Kauf Ihres Aussie-Welpen keine Abstriche! Sicher bezahlen Sie bei einem seriösen Züchter mehr als beim Bauern im Nachbarort oder beim Züchter, der Welpen günstiger und “ohne Papiere” anbietet, vielleicht müssen Sie auf Ihren Welpen auch etwas länger warten, aber die Erfahrung zeigt, dass es sich am Ende doch lohnt, denn eventuell sparen Sie sich dadurch viel Ärger und Enttäuschung oder sogar Kosten für spätere Tierarzt-Behandlungen ...

Lesen Sie dazu auch den Artikel “Warum so viel Geld bezahlen?

Verfasser: Susanne Meyer, CLAN EDORAS Australian Shepherds

 

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