Unzählige, treue Besucher und Freunde unserer Website haben bei unseren bisherigen Würfen mitgefiebert und sich mit uns gefreut, daher sollt ihr auch dieses Mal die Möglichkeit haben, alles hautnah mitzuerleben, und zwar in unserem

C Wurf Wintermärchen ...

Kapitel 1: Es war einmal ...
Kapitel 2: König Drosselbart
Kapitel 3: Über den 7 Bergen
Kapitel 4: Spieglein, Spieglein, ...
Kapitel 5: Tischlein, deck dich
Kapitel 6: Finn im Wunderland
Kapitel 7: Hänsel & Gretel
Kapitel 8: Die Prinzessin auf der Erbse
Kapitel 9: Die unendliche Geschichte
Kapitel 10: Zwerg, Kobold & Fee
Kapitel 11: Von drauß vom Walde komm ich her ...

1) Es war einmal ...

... eine Züchterin, die machte sich jede Menge Gedanken nach ihrem letzten Wurf: Wann der nächste Wurf? Welche Hündin mit welchem Rüden? Wann wieder selbst einen Welpen für die weitere Zucht behalten? ... So hatte sie sich vorgenommen, erst einmal eine Zuchtpause einzulegen. 2 Jahre zwischen 2 Würfen war der Plan, um Zeit zu haben für die eigenen Hunde, für Urlaub und Hundesport, und um in Ruhe den nächsten Wurf planen und nach einem geeigneten Zuchtrüden suchen zu können. Die verschiedensten Gedanken führten schließlich zu dem Ergebnis, dass der nächste Wurf wieder mit Finn sein sollte. Sie würde Anfang Dezember 2008 in Hitze kommen, und würde dann im März 2009 Welpen bekommen, also genau 2 Jahre nach dem letzten Wurf.
Ein vielversprechender Rüde war gefunden, der Kontakt zu den Besitzern bereits seit einigen Monaten hergestellt, 1 Million Fragen gestellt, Untersuchungen und genetische Tests besprochen, Photos ausgetauscht. Theoretisch würden die beiden Hunde sehr gut harmonieren. Und so plante die Züchterin, im Herbst den weiten Weg nach Nord-Holland auf sich zu nehmen, um sich den Auserwählten persönlich anzuschauen.

Wenn die Züchterin in den letzten Jahren aber eines gelernt hatte, dann dass es 1. sowieso anders kommt und 2. als man denkt ... *grins*
Mehr als 2 Monate zu früh entschied Finn, doch “etwas” eher in Hitze zu kommen. Oh Mann, nun musste alles ganz schnell gehen: Anträge, Deckmeldungen, Abstrich-Tests auf bakterielle Untersuchungen, Progesteron-Test zur Bestimmung des Eisprungs (für den idealen Deckzeitpunkt), Hotelzimmer suchen, Urlaub nehmen, Unterkunft für einige unserer Hunde organisieren, denn so kurzfristig mal eben mit 5 Hunden zu verreisen grenzt an einen Staatsakt ...

2) König Drosselbart

Hektik, Stress, ... An alles gedacht? Irgendwas vergessen? So eine lange Fahrt, werden wir zur richtigen Zeit in Holland sein? Falls zu spät, alles umsonst. Falls zu früh, würde sich unser Aufenthalt in Holland eventuell sehr in die Länge ziehen ... Wird der junge Rüde wissen, was zu tun ist? Was, wenn Finn nicht steht? Falscher Zeitpunkt oder Unerfahrenheit des Deckrüden???????????
Mit wieder einmal vielen irren Fragen im Kopf suchte ich nach einer Sicherheit: ein Testrüde musste her. Ein erfahrener Rüde, der uns zeigen konnte, wie weit Finn schon war, ob der Progesteron-Test richtig lag, wie “gut” sie schon roch. Würde Finn den Testrüden vielleicht heute schon anbaggern?
So ging es am Sonntag Nachmittag (in der Nacht zum Montag sollte es los gehen in Richtung Holland) zu einem erfahrenen Dt. Schäferhund-Deckrüden. Die Begegnung fand selbstverständlich zur Sicherheit an der Leine statt. Es sollte ja schließlich keine deutsch-australischen Schäferhunde geben ... *grins* Der Rüde fand Finn auch “sehr nett”, flirtete sie an und wirkte sehr interessiert aber auch noch relativ gefasst. Finn hingegen (alias die zickige Prinzessin) hätte den Kerl am liebsten “gefressen”! Meine Güte, war die kratzbürstig! Setzte sich auf ihr Hinterteil und hörte nicht mehr auf zu knurren ...
So viel war klar: Offensichtlich hatten wir noch Zeit, also kein Grund zur Eile. Oder war Finn einfach nur zu wählerisch oder gar rassistisch?

3) Über den 7 Bergen

Nun mussten wir also gewissermaßen die “Katze im Sack” kaufen ... Photos können viel beschönigen. Würde der Rüde unseren Erwartungen gerecht werden? Oder würden wir schon vor dem Deckakt wieder nach Hause fahren?
Voller Spannung machten wir uns also auf die Reise. So kamen wir nach hunderten von Kilometern und vielen Stunden Autofahrt am Montag Mittag im nördlichsten Zipfel von Holland an ... und sahen Bo zum allerersten Mal.

Was soll ich sagen ... Er war einfach toll, gefiel mir in natura noch viel besser als auf den Photos, sprang uns direkt entgegen, begrüßte uns voller Freude, wir waren begeistert. Ebenso Finn. Wider Erwarten begrüßte sie ihn überaus freundlich, leitete direkt eine Spielrunde ein, streckte ihm dann ihr Hinterteil entgegen und schon ging’s los. Nach wenigen Minuten war alles vorbei und Finn zum ersten Mal gedeckt.

Nun konnten wir uns bis zum nächsten Deckakt am Dienstag Abend eine schöne Zeit in Holland machen. Und so gingen wir am Montag Abend mit den Hunden im mittelalterlichen Städtchen Dokkum fein essen (es gab sogar Wasser und Hundekuchen für die Hunde) und fuhren am Dienstag Morgen mit der Fähre auf die wunderschöne westfriesische Insel Schiermonnikoog, die zum größten Teil Nationalpark ist und fast nur aus Strand besteht. Einer der breitesten und schönsten Strände, die man sich vorstellen kann! Atemberaubend schön mit einer unendlichen Stille! Dort verbrachten Holger, ich, Finn, Angel und Skye einen wunderschönen Tag am Meer.

Auch am Dienstag und Mittwoch stellten Bo und Finn unter Beweis, wie gut sie zueinander passten. Sie verstanden sich einfach prima und hatten jede Menge Spaß miteinander *grins*. Der 2. und 3. Deckakt verliefen ebenso schnell und unkompliziert wie der erste, und so traten wir am Mittwoch Nachmittag schon wieder die Heimreise an.

4) Spieglein, Spieglein, ...

... an der Wand, ist Finn nun tragend, ich hätt’s gern gekannt ... ???

1.+2.Woche:

Hm, wie soll ich es beschreiben? Es ist vielleicht vergleichbar, als wenn man durch die Wüste läuft und glaubt, eine Fata Morgana zu sehen *grins* ...
Rein äußerlich war natürlich in den ersten beiden Wochen nach dem Decken noch überhaupt nichts zu sehen. Finn verhielt sich lediglich in den ersten Tagen etwas zurückhaltend und versohlte Skye urplötzlich gewaltig den Hintern, wenn diese sie zum Spielen und Toben aufforderte. Ganz anders als sonst! Also ganz bestimmt ein Zeichen, dass sie aufgenommen hat!
Ein weiterer Hoffnungsschimmer: Finn hatte wie bereits bei ihrem ersten Wurf einen unbändigen Heißhunger. Sie zog sich meist zurück, aber wenn irgendwo auch nur ein leises Rascheln zu hören war, war Finn sofort und als erste zur Stelle. Sie begann, ganz extrem zu betteln und man musste sogar aufpassen, dass sie sich nichts Essbares klaute. Schwangere haben Essgelüste, also wieder ein Indiz!
Was nun also: Trugbild, Wunschdenken oder realistische Beobachtung???
Tragend oder nicht tragend, das ist hier die Frage ...
Achso, nein, das war ja Shakespeare, und der hat keine Märchen geschrieben, gehört also nicht hierher ... *grins*

3.+4. Woche:

Ab der dritten Woche drängte sich die Frage geradezu auf, ob’s denn nun geklappt hatte oder nicht, denn plötzlich war Finn gar nicht mehr zurückhaltend, war sogar extrem gut drauf und fing auch wieder an, mit Skye zu spielen. Nur der Hunger war ungebrochen und Finn lauerte weiter auf jede noch so kleine Gelegenheit, etwas Essbares zu ergattern. Unser “Fienchen” hatte die allerbeste Laune, fing auch wieder an, in gewohnter Art rumzukaspern und war plötzlich wieder unser süßer, unwiderstehlicher, lustiger Clown. Eigentlich ja toll, wenn es einem so gut geht, wenn man schwanger ist ... FALLS man schwanger ist ...

Schlimm, diese Warterei und Ungewissheit! Nur leider beginnen die körperlichen und damit auch äußerlich erkennbaren Veränderungen erst etwa ab Mitte/Ende der 5. Trächtigkeitswoche. Daher war selbstverständlich auch Finn momentan noch rein gar nichts anzusehen, und auch Körpergewicht und Bauchumfang waren natürlich noch nicht gewachsen. Finn’s Körpergewicht hatte sich sogar - wie auch schon beim letzten Wurf - erst einmal (0,5 kg) leicht verringert.

Also hieß es weiter: Abwarten, Tee trinken und Daumen drücken!

5) Tischlein, deck dich

... oder “Ich bin so satt, ich mag kein Blatt, mäh, mäh!”

Zwar hatte Finn auch in der 5. Trächtigkeitswoche immer noch schreckliche Gelüste auf alle möglichen Leckereien, aber ihr normales Futter schaute sie nur missbilligend an: “Na gut, wenn’s sonst nichts gibt, ess ich es halt.” Sehr zögerlich wurde jetzt die Futterration aufgenommen, die mittlerweile bereits auf das doppelte der normalen Portion erhöht worden war. Trotz der gesteigerten Futteraufnahme hatte Finn bislang noch kein Gramm zugenommen, und auch der Bauchumfang war weiterhin unverändert, was auch momentan noch nicht anders zu erwarten war. Sicher zeigte sich hier einfach der erhöhte Bedarf durch die Trächtigkeit.

Dass so eine Trächtigkeit durchaus an den Kräften zehrt, merkte man Finn zwar bei unseren Unternehmungen in keinster Weise an, aber ansonsten suchte sie - wenn nicht gerade nach Fressbarem *grins* - sich immer wieder bequeme Liegestellen, um ausgiebig zu ruhen. Dann lag sie meist da, als wäre sie völlig geschafft ...

Selbstverständlich sorgte natürlich auch unsere tägliche Schwangerschafts-Gymnastik (im lockeren Trab-Tempo unsere gewohnten 13km Fahrrad fahren) dafür, dass Finn in bester körperlicher Verfassung blieb und die optimale Kondition zeigte, um später fit für die Strapazen der Geburt zu sein.

Mittlerweile war Halbzeit und so allmählich konnte der genaue Betrachter durchaus die ersten, kleinen Zeichen erkennen: Finn’s Zitzen wurden langsam größer und die Haare in den Flanken begannen, leicht abzustehen. Wo vor einer Woche noch alles wie glatt gebügelt lag, standen nun die ersten Haare ab. (Mann muss allerdings schon sehr genau hinsehen, um das auf dem Photo zu erkennen.)

Finn auf ihrem Wachposten in unserem Garten:

6) Finn im Wunderland

6. Trächtigkeitswoche und plötzlich war es, als ob Finn aus einem ähnlichen Fläschen wie Alice im Wunderland getrunken hatte, nur dass Finn nicht in die Höhe wuchs und wuchs, sondern nur ihr Bäuchlein zusehends allmählich immer dicker wurde. Ebenso schien ihr Heißhunger ins Unermessliche zu wachsen ...

Finn’s Gemütszustand war weiterhin ungetrübt. Sie war bester Laune und fröhlich und lebendig wie eh und je. Im Grunde hätte man an ihrem Verhalten momentan nichts bemerken können, wenn Finn sich nicht immer wieder plötzlich in die müde, immer verschlafene Maus verwandeln würde.

Mittlerweile ließen aber endlich auch Waage und Maßband Tatsachen sprechen. Mitte der 6. Woche wog Finn bereits 1,1 kg mehr und der Bauchumfang war ebenfalls um 5 cm gewachsen.

Na, könnt ihr jetzt sehen, wer schwanger ist?

Bis zum Ende der 6. Trächtigkeitswoche hatte Finn wieder ein halbes Kilo mehr zugenommen. Allerdings hätte ein Unwissender die Trächtigkeit immer noch leicht übersehen können, da die Welpen derzeit noch sehr weit oben lagen und die Hündin dadurch einfach nur unförmig und dick wirkte, ohne aber einen typischen Schwangerschaftsbauch zu haben. Und selbst die Unförmigkeit war tatsächlich eine Frage des Winkels, aus dem man sie betrachtete.

Hier 2 Photos, am selben Tag aufgenommen, aber aus verschiedenen Winkeln:

Die Tatsache, dass momentan also noch alles “im grünen Bereich” war und äußerlich kaum was zu sehen, veranlasste Finn dazu, auch weiterhin wie bisher fröhlich und vergnügt Agility zu machen: Über Hürden springen, durch den Tunnel laufen, dem Spielzeug hinterherjagen, ... welch ein Spaß! Allerdings durfte sie nur noch an ausgewählten Hindernissen arbeiten, Slalom war plötzlich tabu ... und auch Finn merkte als instinktsichere werdende Mutti, dass es mittlerweile wohl besser wäre, einen Gang runter zu schalten, und so teilte sie mit, sie wolle jetzt nicht mehr “large” sondern lieber nur noch “midi” springen. Außerdem arbeitete unserer Agility-Junkie plötzlich sehr besonnen und ohne Kamikaze-Einlagen im Parcours.
Vorbildlich! Und so wurden die Stangen also eins niedriger gelegt und der Spaß konnte weiter gehen ...

Finn war also körperlich wie geistig in bester Verfassung und momentan seeeeeehr vernünftig! Auch bei den Spaziergängen lief sie nämlich zwar mit den anderen mit, verkniff sich aber jegliche Tobereien und wilde Hetzjagden.
Absolut super!

Finn ganz links außen

Im Haus weiterhin alles unverändert und das gleiche Bild: eine ruhige, schläfrige Finn mit einem immer dicker werdenden Bäuchlein ... und der seelisch-moralischen Unterstützung von Katze Leonie *grins* ...

 

7) Hänsel & Gretel

In der 7. Trächtigkeitswoche lebten wir hier das Märchen von Hänsel und Gretel, wenn auch in einer etwas abgewandelten Form. Hänsel hieß nicht Hänsel, sondern Finn, lebte zwar bei der Hexe, aber nicht eingesperrt. Gretel? Ja, wo war Gretel? Nicht eine sondern gleich mehrere “Gretchen” gab’s, also lassen wir die einfach außer Acht. *grins* Die Hexe war nicht böse und wollte Finn auch nicht fressen, hatte aber ein seltsames Interesse an Finn ...

Aber von vorne: Finn lebte also im Haus der Hexe mitten im Wald. Die Hexe war gut zu ihr, gab ihr zu fressen und zu trinken und alles, was das Hundeherz begehrte. Wie die Jahre vergingen, merkte Finn plötzlich, dass mit ihr irgendetwas passierte und sich ihr Körper verändert anfühlte. Auch die Hexe benahm sich seltsam, betrachtete sie sehr genau und lächelte immerzu. Was ging da vor sich??? Da Finn sich aber gut fühlte und die Hexe ganz besonders liebevoll zu ihr war, machte sich Finn keine Sorgen. Doch wie die Wochen dieses Zustandes so vergingen, wurde die Hexe immer wunderlicher. Sie verhielt sich immer sorgsamer, wachte über Finn wie über ihren Augapfel und hatte plötzlich ein seltsames Interesse an Finn’s Bauch. Finn wurde alle Tage wieder gewogen, ihr Bauch vermessen, und selbst die Temperatur wurde plötzlich immer mal wieder kontrolliert, obwohl Finn überhaupt nicht krank war ... Alles sehr verwirrend! ... Aber weil Finn glücklich und gutmütig war und der Hexe vertraute, machte sie gute Miene zu dem seltsamen Treiben. Eines Tages, Finn lag zufrieden und schläfrig auf der Couch im Hexenhaus, da kam die Hexe und sprach zu ihr:

“Finn, streck einmal dein Bäuchlein heraus, damit ich fühle, ob du bald fett und rund bist.”

??? Warum sollte sie wohl fett und rund werden??? Finn verstand das Ganze nicht, ließ die Hexe aber gewähren und vernahm einen verwunderten und nachdenklichen Ausdruck im Gesicht der Hexe. Nun waren der Wochen 7 vergangen und scheinbar hatte die Hexe geglaubt oder gehofft, Finn müsse mittlerweile schon dicker und runder sein. In der siebenten Woche 1 Kilo und 5 cm ... Zwar absolut okay, aber wohl doch etwas weniger als von der Hexe erwartet. “Ja, aber wie soll ich denn dick werden?”, dachte Finn bei sich, “ich würde ja sehr gerne der Hexe zu Liebe mehr essen, und Gelüste hätte ich in ausreichendem Maße!” Aber es schien der Hexe wichtig zu sein, dass Finn nicht durch Futter zunahm, schließlich wollte sie Finn ja nicht mästen und verspeisen ... Nein! Die Hexe aß viel lieber Schokolade!

Die Hexe hatte Finn offenbar verzaubert, als sie zusammen in Holland waren, denn seither spürte Finn, dass das Augenmerk der Hexe nicht ohne Grund auf den Veränderungen ihres Bäuchleins lag. Plötzlich schien da manchmal irgendwas zu drücken, so dass sie zu ganz ungewöhnlichen Zeiten hinaus musste, um sich zu lösen. Glücklicherweise kannte die Hexe einige geschickte Handgriffe, die Finn Wohlbehagen verschafften und ihren Bauch entspannen ließen, und so lebte Finn weiterhin glücklich und zufrieden bei der Hexe im Wald.

Und wenn sie nicht geworfen hat, dann geht das Märchen weiter ...

8) Die Prinzessin auf der Erbse

Wer kennt das Märchen und weiß, woran man eine wahre, wirkliche Prinzessin erkennt? Nun, eine wirkliche Prinzessin ist eine, die im Schlaf eine Erbse unter 20 Matratzen und 20 Daunendecken spürt, wenn sie darauf gebettet ist. In unserem modernen Märchen aber hatte man sich für die liebliche Prinzessin Finn eine andere Prüfung ausgedacht, und es wurde dieses Mal keine Erbse genommen, um ihre wahre Herkunft zu testen.

Aber Finn war vom Grunde ihrer Seele und mit jeder Faser ihres Körpers wahrlich eine wirkliche Prinzessin und so konnte man sie natürlich nicht tücken. Sie spürte, wie es überall zwickte und zwackte. Bald jedoch merkte Prinzessin Finn, dass es egal war, wo sie lag und worauf, und dass die Unholde, die sie so piesackten, keine Erbsen waren sondern erstaunliche, kleine Geschöpfe in ihrem Bauch. Es wibbelte und wabbelte, zappelte und strampelte und drückte mal hier und mal dort.

Weil Finn so empfindsam war und die kleinen Wesen in ihrem Bauch sich immer mehr Raum zu verschaffen schienen, hatte die Königinmutter für die Prinzessin in der 8. Trächtigkeitswoche “Mutterschaftsurlaub” verordnet. Es wurden keine Besucher mehr empfangen, denn die Prinzessin brauchte nun Ruhe ... Oder zumindest keine Aufregung, denn vom Ruhe halten hielt die Prinzessin nicht viel. Sie war trotz des immer dicker werdenden Bäuchleins vergnügt und fröhlich wie eh und je. Da nun mittlerweile Schnee gefallen war, musste man die Prinzessin in ihrer Freude oftmals bremsen, denn sie war bei weitem nicht mehr so wendig wie sie selbst noch zu sein glaubte, und den kleinen Geschöpfen in ihrem Bauch sollte schließlich auch nichts zustoßen.

Was einer Prinzessin so gar nicht gut zu Gesicht stand, war der unbändige Hunger, den Finn den ganzen Tag über verspürte. Ihr Napf wurde ihr nun mehrmals täglich gereicht mit dem 4fachen der normalen Menge. Wenn sie ihren Napf geleert hatte, war es jedoch so, als wäre gar nichts darin gewesen, und so verbrachte Finn jede Möglichkeit in der Küche, um zu betteln und um sich bitterlich zu beschweren, dass es einer Prinzessin so gar nicht zustand, Hunger leider zu müssen!

 

9) Die unendliche Geschichte

Glücksdrachen sind die seltensten und faszinierendsten Wesen Phantasiens. Sie sind Geschöpfe der Luft und unbändiger Freude. Einer von ihnen war ein ganz besonders glückliches und fröhliches Glücksdrachen-Mädchen namens Finn. Auch sie verstand alle Sprachen der Freude und sah im Leben eine einzige Ansammlung voller glücklicher Momente.

Nun kam es eines Tages, dass Finn schon bald Glücksdrachen-Babies bekommen sollte. Kurz vor der Geburt (9. und letzte Trächtigkeitswoche) war ihr Baby-Bauch so enorm gewachsen, dass er sie eigentlich beim Laufen gehindert hätte, wenn Finn nicht wie alle Glücksdrachen trotz ihres immensen Körpergewichts ganz wunderbar hätte fliegen können. So genoss Finn ihre täglichen AusFLÜGE in die verschneiten Winterwälder und strahlte übers ganze Gesicht.

Da es nun jedoch nur noch wenige Tage bis zur Geburt ihrer Babies war, hatte Finn schon so ihre Mühe. Draußen in der Luft, da war ihr Bauch kaum zu erkennen und sie war leicht wie eine Wolke, aber zurück auf dem Boden, da war sie plötzlich schwerfällig, so dass ihr nun das Hinlegen und Aufstehen recht schwer fiel, und sie dabei jedes Mal stöhnen oder tief seufzen musste. Da Glücksdrachen jedoch nicht nur fröhlich sondern auch weise sind, tat Finn das einzig vernünftige und ruhte viel.

Die kleinen Glücksdrachen in Finn’s Bauch machten sich mächtig breit und schienen genauso bewegungsfreudig wie ihre Mama zu sein. Immer wieder wurde Finn’s Bauch von kleinen Fußtritten ausgebeult. Für die anderen Organe schien nun nicht mehr viel Platz übrig zu bleiben, denn ständig drückte etwas auf Blase oder Darm, so dass Finn andauernd pieseln musste und man sich vor ihren Blähungen kaum mehr retten konnte. Ein entsetzlicher Zustand für einen Glücksdrachen!!!

Aber wie echte Glücksdrachen nun mal so sind, verlor auch Finn nie ihre Hoffnung und ihren Frohmut und vertraute auf ihr Glück! Dies sollte keine unendliche Geschichte werden, und wenn alles gut ginge, würden hier bald viele süße kleine Nachwuchs-Glücksdrachen das Licht der Welt erblicken. Und so träumte Finn schon mal von ihren Babies ...

 

10) Zwerg, Kobold & Fee

In jedem Märchen, egal wie zauberhaft und wunderschön, kommt irgendwann die Stelle, wo ein garstiger Zwerg, eine gruselige Hexe, ein übler Kobold, eine böse Fee oder eine gemeine Stiefmutter die schöne Stimmung zunichte und der Hauptperson das Leben schwer macht und dadurch für Spannung sorgt, bevor das Märchen seinem guten Ende zu gehen kann.

Auch in unserem Märchen sollte es nach der bilderbuchmäßigen Trächtigkeit noch eine spannende Wendung geben: Finn wurde am 57. Tag sehr unruhig, hechelte viel, es ging ihr nicht gut. Finn musste stündlich nach draußen, auch die ganze Nacht hindurch. Was war der Grund? Ein böser Zauberspruch irgendeiner niederträchtigen Märchengestalt??? Ich ging davon aus, dass die Unruhe vielleicht mit der nahenden Geburt zu tun hatte. Finn hatte außerdem Blähungen, aber sonst war alles normal. Doch auch in der darauf folgenden Nacht kam Finn kaum zur Ruhe, musste alle 2-3 Stunden raus zum lösen. Am 59. Tag eröffnete sich mir dann der Grund für Finn’s Unruhe in den letzten Tagen: Finn bekam einen üblen Durchfall. Also wurde sie in Absprache mit der Tierärztin sofort entsprechend behandelt, natürlich mit Mitteln, die auch während der Schwangerschaft okay sind. Doch trotz Behandlung verschlimmerte sich der Durchfall und Finn musste schließlich in der Nacht zum 60. Tag alle halbe bis 3/4 Stunde raus. An Ruhe und Schlaf war wieder nicht zu denken. Es half nichts, am Morgen des 60. Tages ging’s gleich zum Tierarzt.

Die Behandlung schlug glücklicherweise bereits nach wenigen Stunden an und so ging es Finn schon am Nachmittag wieder wesentlich besser. Die arme Maus war durch die Bauchschmerzen und den Schlafentzug der letzten 3 Tage und Nächte total fertig. Jetzt, wo sie endlich wieder zur Ruhe fand, schien sie völlig zu entspannen und schlief lange, tief und fest. Ich hoffte natürlich, Finn würde noch etwas Zeit haben, sich zu erholen, um vor der Geburt wieder zu neuen Kräften zu kommen! Und mir selbst würde ein wenig Schlaf sicher auch gut tun ...

Doch Finn hatte offensichtlich Zeit! Viiiiieeeel Zeit ... Es tat sich rein gar nichts, weder am 61. Tag noch am 62. Tag. Die Temperatur blieb unverändert, Finn war richtig gut drauf, nahm weiter zu und ihr Bauch wuchs ebenfalls fröhlich weiter. Vor allem war sie absolut locker und entspannt. Da waren nicht die geringsten Anzeichen von Unruhe oder einsetzenden Wehen ... Am 62. Tag hatte sie sogar noch mal richtig Spaß im Schnee, war ausgelassen und vergnügt. Und zuhause auf der Couch das unveränderte Bild einer sehr ruhigen und entspannten Finn:

Nachdem nun also der böse Durchfall erfolgreich bekämpft worden war, wurde es in unserem Märchen ganz kurz vor Ende noch ein weiteres Mal spannend: Hatte uns der Nikolaus etwa vergessen???

11) Von drauß vom Walde komm ich her ...

Ein Häuschen im Winterwald am Nikolaustag ... Die Bewohner warteten gespannt auf Santa’s “Lieferung”. Aber alles Warten war vergebens, der Nikolaus schien heute nicht mehr zu kommen.

Ganz spät am Abend dann doch endlich die ersten Anzeichen: Finn’s Körpertemperatur fiel ab, sie wurde unruhig und begann, vermehrt zu graben. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Finn war viel zu aufgeregt, schließlich sollte ja alles bereit sein, wenn das Nikolaus-Päckchen ankam. Normalerweise heißt es, wenn die Temperatur fällt, ist die Geburt innerhalb der nächsten 20 Stunden zu erwarten. Es würde also nicht mehr allzu lange dauern ... DACHTEN wir!

Aber es verging noch ein ganzer weiterer Tag, ohne dass in der Nähe des Forsthauses auch nur Santa’s weiße Zipfelspitze zu sehen gewesen wäre. Am frühen Abend des 63. Tages jedoch wurde es plötzlich spannend. Von irgendwo her konnte man ganz leise die Glöckchen des Nikolaus-Schlittens vernehmen.

Finn wurde extrem unruhig und nervös, lief ständig hin und her, hechelte, zitterte stark und jammerte immer wieder herzzerreißend. Die Eröffnungswehen hatten begonnen und sollten sich noch über einige Stunden hinziehen. Die arme Finn brauchte viel Kraft und Trost, denn die Anstrengungen zehrten gewaltig an Körper und Seele.

Nach fast 6 Stunden dann plötzlich die erste Presswehe und Abgang von Fruchtwasser. Finn strengte sich sehr an, presste immer wieder, doch es passierte lange nichts. Fast 1,5 Stunden ging es so weiter, und Finn suchte immer wieder die Nähe und Unterstützung von Frauchen. Bauchmassagen und Tellington-Touch halfen ihr schließlich, die Wehenschmerzen etwas zu lindern und ihr ein wenig Entspannung und neue Kraft zu bringen.

Dann plötzlich klopfte es an der Tür ...
... und nach all dem langen Warten trat endlich der Nikolaus herein

und sprach:

“Von drauß vom Walde komm ich her,
ich muss euch sagen, ich verspätete mich sehr!
Euer Häuschen im Wald hab ich nicht gleich gefunden
und drehte auf meinem Flug gar viele Runden.
Endlich nach langer Suche nun hier
darf ich euch sagen: brav wart ihr!
Deshalb überreich ich euch nun herzlich gerne
ein ganzes Bündel voller funkelnder Sterne!
Auf dass sie euch leuchten in eurem Leben
und euch viel Freude und Glück werden geben!”

Dann brachte Santa endlich die lang ersehnten Nikolaus-Geschenke herein und Finn packte ganz schnell ein Sternchen nach dem anderen aus:

              08. Dezember 2008

                0.21 Uhr  Rüde, blue merle, 400g
                0.54 Uhr  Hündin, black tri, 360g
                1.04 Uhr  Hündin, black tri, 350g
                1.21 Uhr  Rüde, blue merle, 350g
                2.27 Uhr  Hündin, black tri, 400g
                2.53 Uhr  Rüde, blue merle, 360g

Endlich waren sie da: 6 gesunde, kräftige, hübsche, lebhafte Aussie Babies, alle langrutig mit weißen Schwanzspitzchen, mit kräftigen, dunklen Zeichnungen wie bei Mama Finn und einem starken Kupfer, und mit einer absolut witzigen Farbverteilung:

3 blue merle Buben und 3 black tri Mädchen

Finn und ihre kleinen Sternchen haben die Geburt gut überstanden und sind wohlauf. Die Babies trinken fleißig und Finn ist wieder eine sehr instinktsichere, liebevolle und fürsorgliche Hundemami. Nun müssen wir uns alle erst mal ausschlafen und von den Anstrengungen der letzten Tage erholen, um uns dann auf die kommenden, spannenden Wochen zu freuen.

Hier die ersten Photos der kleinen, glücklichen Familie:

... und sie lebten glücklich und zufrieden ...

 

© 2011 copyright Susanne Meyer, CLAN EDORAS Australian Shepherds
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